Mit Spannung
erwarteten wir gestern den Ausgang der EU-Wahl. Erstmals gab es bei einer
EU-Wahl um 17:00 nur eine Trendanalyse und keine Hochrechnung. Erst als das
letzte Wahllokal in Italien geschlossen hatte, erfuhren wir die endgültigen
Ergebnisse.
Bereits kurz
nach 17:00 fanden bereits die ersten Interviews mit den Spitzenkandidatinnen
und Spitzenkandidaten und auch mit hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern
der Parteien statt. Diese stellten sich den teils oft hartnäckigen Fragen der Reporter_innen. Inhaltlich
gab es fast immer ähnliche Aussagen:
Wir bedanken uns bei den Wählerinnen und
Wählern
Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden
Es ist eine Trendanalyse, das vorläufige Ergebnis wird es dann um 23:00 geben.
Achtet man jedoch
nicht nur auf die Worte, sondern vor allem auf mimische Bewegungen der
Befragten, so kann man aus der Mimik herauslesen, ob eine Frage auch emotional
auf den Interviewten wirkt.
Meine 3 Top -Tipps (inkl. Beispielen vom
gestrigen Wahlabend) auf die Sie bei einem Interview achten sollten.
1. Achten
Sie während der Fragestellung des Moderators auf mimische Reaktionen Ihres Gegenübers,
speziell dann, wenn eine emotionale Reaktion zu erwarten ist.
Beispiel vom gestrigen Wahlabend: Die Aussage eines Interviewten: „[…] wenn der Bundeskanzler die Regierung gegen die Wand fährt […]“ wird mit zusammengezogenen Augenbrauen getätigt. (Probieren Sie diese Bewegung vor dem Spiegel aus? Und? Wie würden Sie diese Bewegung interpretieren?)
Beispiel vom gestrigen Wahlabend: Die Aussage eines Interviewten: „[…] wenn der Bundeskanzler die Regierung gegen die Wand fährt […]“ wird mit zusammengezogenen Augenbrauen getätigt. (Probieren Sie diese Bewegung vor dem Spiegel aus? Und? Wie würden Sie diese Bewegung interpretieren?)
2.
Vergleichen Sie das Gesagte mit einer gleichzeitig getätigten mimischen
Bewegung der Befragten. Sind diese kongruent? Beispiel vom gestrigen Wahlabend:
„Wir haben einen sehr, sehr guten
Wahlkampf geliefert“, wird von einem gleichzeitig auftretenden kurzen Ausdruck
der Trauer im Gesicht des Interviewten begleitet.
3. Achten
Sie auf eine vermehrte Blinzelfrequenz. Eine vermehrte Blinzelfrequenz gibt Auskunft
über einen erhöhten Stressfaktor, üblich ist 8 – 12-maliges Blinzeln in der
Minute. Beispiel vom gestrigen Wahlabend: Einige Interviewpartner am gestrigen
Wahltag blinzelten über 60 Mal in der Minute.
Worte
informieren. Wir sind gewohnt auf Inhalte, Stimme und Tonfall zu hören. Auf die
Mimik zu achten und korrekt Emotionen interpretieren zu können, gibt uns eine wichtige,
zusätzliche Kompetenz in Gesprächen mit anderen Personen.
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Marion Lercher - Expertin für Customer Care, Mimikanalyse und (non)verbale Kommunikation (Foto credits: Hans Scherhaufer) |